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1. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 455

1859 - Lübeck : Rohden
Xxii. §. 10. Die großen Kirchenversammlungen und die Hussiten. 455 klagte unter der unerhörten maßlosen Geldgier der beiden Päpste, de- ren jeder (namentlich aber der französische Papst) nur darauf bedacht schien, durch alle rechtmäßigen oder unrechtmäßigen Mittel Geld her- beizuschaffen, theils um den eignen Lüsten zu fröhnen, theils um den Gegner zu bekämpfen. Das schlug dem Faß vollends den Boden aus. Auch die Franzosen wurden es müde, ihren Papst zu Avignon um solchen Preis bei sich zu dulden. Sie wollten ihn zwingen, sich mit dem römischen Papst zu vertragen. Aber von Vertragen kann unter Päpsten nie die Rede sein. Lieber entfloh Benedict Xiii., der zu Avignon auf Clemens Vii. gefolgt war, aus Frankreich nach Spa- nien, und sprach von seinem Schloß von Perpignan, später von dem einsamen Peniscola aus, den Bannfluch über die ganze Welt. Da nun auf solche Weise der Sache nicht geholfen war, so kam man wie- der auf die alte Forderung zurück, die schon früher von den französi- schen Königen gegenüber dem Papst Bonifacius Viii. erhoben war, nämlich, daß wie in alter Zeit wieder ein allgemeines Concilium ver- sammelt werden müßte, und die gelehrten Theologen, namentlich die Pariser, bewiesen weitläuftig und gründlich, daß nicht der Papst über dem Concil, sondern das Concil als die Versammlung aller Bischöfe, Aebte, Doctoren und Professoren der Theologie über dem Papst stünde und von dem Concil die Heilung der kranken Kirche an Haupt und Gliedern geschehen müsse. §. 10. Die großen Kirchenversammlungen und die Hussiten. Daß die Papstgewalt ein Nebel, die Lehre von der Untrüglich- keit und Göttlichkeit der Päpste ein Unsinn, die Erhebung der geist- lichen Gewalt über die weltliche ein Verderben beider sei, hatte die katholische Christenheit durch das Schisma hinlänglich erfahren. Man hätte meinen sollen, sie würde nun zu der Erkenntniß gekommen sein, daß die Kirche, welche sich so ganz ihres geistlichen Charakters entkleidete und in so schändliche Sünden und Spaltungen sich ge- stürzt hatte, innerlich krank und faul sei und einer gründlichen innern Reinigung bedürfe. Aber bis zu dieser Einsicht war nur eine sehr kleine Zahl wahrheitsuchender Männer gelangt. Zuerst Wicleffe in Eng- land, in dem von den Päpsten in der übermüthigsten Weise behandel- ten und ausgesogenen Lande, wo jetzt König und Volk die Schwä- chung der Papstmacht benutzten, um sich von einigen der entehrend- sten Pflichten gegen die Päpste loszumachen, und sich von dem Pre- diger und Professor Wicleffe beweisen ließen, daß das Papstthum nicht eine göttliche, sondern eine menschliche Einrichtung >ei, daß die Kirche gar kein sichtbares Haupt bedürfe und deshalb auch das Papstthum unter Umständen wieder aufgehoben werden könne. Da-

2. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 474

1859 - Lübeck : Rohden
474 Xxii. §. 15. Innerer Verfall des Papstthums. und Aberglauben war Thor und Thür geöffnet, und die „frommen Erfindungen" nahmen kein Ende. Der Gottesdienst wurde all- malig zum leeren Gepränge eines priesterlichen Opferdienstes. In unerhörter Weise wurden die Messen vervielfältigt und in den Augen des Volkes gehoben, damit die Priester desto größer» Gewinn davon hätten. Noch reichern Ertrag brachte die neue Erfindung der Ab- laßzettel, wonach man für beliebige Preise eine beliebige Anzahl Sün- den bezahlen und eine größere oder kleinere Quantität der Höllen- strafen abkaufen konnte. Die gelehrten Theologen jener Zeit, die Scholastiker, wußten jede noch so widersinnige Behauptung der Kirche durch Vernunftbeweise zu begründen und verstiegen sich in die unbe- greiflichsten Behauptungen. Die Lehre vom Fegfeuer, vom Schatz der guten Werke, über welchen die Kirche zu disponiren habe, vom Blute Christi, welches in der Hostie oder dem verwandelten Leibe Christi mit enthalten sei, so daß der Kelch beim Abendmahl nicht vertheilt werden dürfe; die Lehre von der unbefleckten Empfängniß Mariä und ihrer mütterlichen Gewalt über den Herrn Jesus im Himmel, die Lehre von der Unfehlbarkeit der Kirche, von der Heiligkeit des kirchlichen Amtes trotz aller sittlichen Gemeinheit der priesterlichen Personen, die Lehre, daß die bedingungslose Unterwerfung unter die Gebote und Entscheidungen der Kirche der alleinige Weg sei, um in den Himmel zu kommen — wozu konnte dergleichen anders dienen, als zur Verwirrung der Gemüther und zur Entsittlichung der unwis- senden Menge? .Woher hätten die richtigeren Begriffe, woher bi- blische Klarheit und Erkenntniß ihnen kommen sollen? Die Predigt war so gut wie ausgestorben. Die meisten Pfarrer konnten nicht ein- mal predigen; und wo sie es noch thaten, da tischten sie ihren Zu- hörern die elendesten Fabeln auf, erzählten die widersinnigsten Legen- den und Wundergeschichten; oder wo sich etwa noch ein Rest schola- stischer Gelehrsamkeit bei ihnen vorfand, da verstiegen sie sich zum Theil in die unfruchtbarsten Probleme und unverständlichsten Lehrsätze, von denen weder sie selbst noch das Volk einen Eindruck auf das Herz gewinnen konnten. Sah aber die Gemeinde auf das Leben seiner Geistlichen, so erblickte sie mit geringen Ausnahmen einen großen über die ganze Kirche ausgebreiteten Sündenpfuhl. Das unselige Cölibatsgesetz hatte die Unzucht in allen ihren Formen zu einer ver- meintlichen Nothwendigkeit gemacht. Die Kleriker suchten ihre Wol- lustsünden nicht einmal mehr zu verbergen, sie waren die schlimmsten Verführer ihrer weiblichen Gemeindeglieder. Auch die Klöster, so- wohl Mönchs- als Nonnenklöster, waren anerkanntermaßen die Haupt-

3. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 479

1859 - Lübeck : Rohden
Xxiii. §. 1. Die Vorarbeiter und Bahnbereiter der Reformation. 479 bis jetzt die Thatsachen reichen, die weissagende Geschichte auch unserer Kirche seit der Reformation. Xxiii. Die Zeiten der Reformation. Motto: Das Licht gehet wieder auf in der Finsternix. §. I. Die Vorarbeiter und Bahnbereiter der Reformation. Wir kennen sie schon, jene stillen Kreise „der Uebrigen von dem Samen des Weibes" (Apok. 12, 17), in welche wie in eine Brüder- gemeinde die wahre Herzensfrömmigkeit sich geflüchtet hatte, die im setzten Jahrhundert vor der Reformation aus dem öffentlichen und kirchlichen Leben verscheucht schien. In ganz besonderm Glanze tritt uns noch einmal an der Schwelle der Reformation jener mystisch praktische Verein der Brüder des gemeinsamen Lebens ent- gegen, denn dessen edelste Blüthe, der theure Gottesmann Thomas von Kempen mit seinem nie genug zu empfehlenden Büchlein von der Nachahmung Christi, ist nur zwölf Jahre vor Luth er's Ge- burt gestorben. Da ist gesunde und nahrhafte Speise für die Seelen, Katholiken wie Protestanten gleich schmackhaft und heilsam, denn fern von allem Formelkram, von allen Aeußerlichkeiten und Zwischenpersv- nen steht hier der Christ unmittelbar und unverhüllt dem heiligen und» väterlichen Auge seines Gottes gegenüber. Thomas und seine zahl- reichen Freunde und Geistesgenossen hatten ihr Wesen am nordwest- lichen Ende Deutschlands, am Niederrhein. Um dieselbe Zeit aber hatte auch am südöstlichen Ende schon halb in den slavischen Landen der gottselige Verein der mährischen Brüder den ewigen Grund gefunden, da sie mitten unter allen Leiden dieser Zeit den starken An- ker ihres Glaubens und ihrer Hoffnung einschlagen konnten. Und wiederum tief im Süden, schon über die Grenzen Deutschlands hin- aus, begegnet uns in den Alpenthälern Savoyens die stille und gottselige Schaar der Waldenser, die ebenfalls unter blutigen Mar- tern und Todesschrecken sich erbauet hatte auf ihren allerheiligsten, wahrhaft evangelischen Glauben. In der Mitte Deutschlands aber und weit nach allen Seiten sich verbreitend finden wir den noch nicht lange wieder erneuerten Orden der Augustiner, der sich wiederauf die uralten Lehren seines Patrons, des Kirchenvaters Augustinus, besonnen hatte und den Satz von der freien Gnade Gottes in

4. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 528

1859 - Lübeck : Rohden
528 Xxiv. §. 3. Beginn der Gegenreformation in Deutschland. herbeigerufen sind, um die Universität aus den Händen protestantischer Lehrer zu retten. Um dieselbe Zeit fassen sie auch in Ingolstadt festen Fuß. Und von diesen drei Mittelpunkten aus verbreiten sie sich nun mit unglaublicher Geschwindigkeit nach allen Seiten. Noch nicht zwei Jahrzehende später haben sie Oestreich, Ungarn, Mähren, Böhmen, haben sie Bayern, Tirol, Franken und Schwaben, haben sie die Ufer des Rheins und der Mosel mit ihren Collegien, ihren la- teinischen Schulen, ihren Kinderlehren, ihren Katechismen erfüllt. Pro- testanten sah man ihre Kinder aus evangelischen Schulen zurücknehmen und sie in die Jesuiten sch ulen bringen. Denn das mußte man ihnen lassen, sie wußten die Kinder vorwärts zu bringen, ihnen Lust zum Lernen einzuflößen, sie in guter Zucht zu halten, aber auch zu- gleich sie von Kopf bis zu Fuß mit römischen, mit jesuitischen Ge- danken, Anschauungen, Meinungen, Vorsätzen zu erfüllen. Und wie wußten sie auf die Bischöfe, auf die Fürsten einzuwirken! Herzog Albrech t von Bayern war geraume Zeit dem Protestantismus per- sönlich zugethan, der größte Theil seiner Unterthanen war evangelisch. Unter den Händen der Jesuiten ist er der entschiedenste, rücksichtsloseste Römling geworden. So weit sein Arm reichte, unterdrückte er jede protestantische Regung; in der ganzen Schärfe, wie eben vorher in Italien ward auch in Bayern der katholische Gottesdienst wieder her- gestellt. Alles, was noch von katholischen Fürsten in Deutschland war, schloß sich an den mächtigen Bayernherzog an. Der Papst war über- all mit gutem Rath, mit Gunstbezeugungen und Reizung zum wei- tern Vorgehen bei der Hand. Fortan zeigte sich wieder auf den Reichstagen eine fest geschlossene römische Partei, die den Protestan- ten in allen kirchlichen Fragen den nachhaltigsten Widerstand leistete. Und wo die weltlichen Fürsten vorschritten, wie hätten da die geist- lichen Zurückbleiben sollen? Die Erzbischöfe von Tri er und Mainz, der Abt von Fulda begannen alle ihre protestantischen Unterthanen aus dem Lande zu jagen. Im Herzen Deutschlands das Eichsseid, es war ganz evangelisch gewesen, jetzt wurde es vollständig zum Ka- tholicismuö zurückgebracht. In der Erzdiöcese Köln hatte das Evan- gelium unter dem Erzbischof Gebhard Truchseß schon fast den Sieg in Händen; es schien, als würde das geistliche Kurfürstenthum bald in ein weltliches protestantisches verwandelt werden. Ganz West- phalen wäre in diese Umwandlung mit hineingezogen; aus den Bisthümern Münster, Osnabrück, Paderborn und Hildesheim hätte sich ein protestantisches Herzogthum gebildet. In Franken gingen die Bischöfe von Würzburg und Bamberg mit gleichen Gedanken um.

5. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 585

1859 - Lübeck : Rohden
Xxv. §. 6. Joseph Ii. und die völkerbeglückende Aufklärerei. 385 und Böhmen und Belgier über einen Kamm geschoren; da wurden auf gut türkisch die höchstgestellten Officiere und Beamten, Barone und Grafen mit den rohesten Vagabunden zusammen zum Straßenkeh- ren oder Schiffsziehen verurtheilt, da wurden die Leibeignen nicht bloß der Gewaltthätigkeit, sondern auch der schützenden Fürsorge ihrer Gutsherren entzogen, die Juden den Christen gleichgestellt, kurz die ganze bestehende Ordnung der Dinge umgeftürzt. Und nicht bloß die bürgerliche, sondern auch die kirchliche. Keine Klöster mehr, keine Jesuiten mehr, keine Inquisition, kein Gehorsam unter dem Papst. Vergebens reiste Pius Vi. selbst nach Wien, um durch seine persön- liche Erscheinung den radicalen Kaiser umzustimmen. Obgleich Jo- seph gegen das Ende seines Lebens viele seiner Verordnungen zu- rücknehmen mußte, so ward er doch nicht günstiger gegen die katho- lische Kirche gestimmt. Mit herzlicher Wehmuth steht man den edlen aber völlig bethörten Kaiser aus Gram über das Scheitern aller sei- ner Plane in's Grab sinken. Und wie viele andere katholische und protestantische Fürsten oder Mini- ster gruben sich durch gleiche Bethörung selbst ihr Grab und brachten den Staat in heillose Verwirrung. Die beiden südlichen Halbinseln, die italieni- schen Staaten, besonders Neapel unter Tanucci, Spanien unter Wall und S quillace, Portug al unter Carvalho, waren in dersel- den unheilvollen Bewegung. Alle Rechte, Lebensgewohnheiten, Beschäfti- gungen, Trachten der Unterthanen wurden mit rücksichtslosester Mmister- willkür umgestürzt. Mit Gewalt sollten die Leute durch Handel und Indu- strie reich werden, durch französische Weisheit und unvernünftige Freiheits- ideen aufgeklärt werden. Vergebens donnerte der Herr diesen verblendeten Umfturzmenschen durch das furchtbare Erdbeben 1755 und die Zer- störung des prachtvollen Lissabon ein warnendes Halt zu. Nach kur- zer Unterbrechung trieb der fieberhafte Wahn sie weiter und weiter auf dem betretenen Wege bis zum Untergang. Am Ende erreichte sie alle der Arm des göttlichen Strafgerichts. Tanucci ward ge- stürzt, Carvalho zum Tode verurtheilt (später jedoch begnadigt), Squillace durch einen Pöbelaufstand verjagt, Ar and a in den Ker- ker geworfen — aber mit ihrer Entfernung war das Unheil nicht wie- der gut gemacht. Erst die Erschütterungen, welche die französische Revolution auch in diesen Ländern hervorbrachte, offenbarte die Tiefe und den Umfang der sittlichen Verwüstung, welche sie über ihr Land gebracht. Und wenden wir uns von dem katholischen Süden zu dem äußersten protestantischen Norden, so finden wir da dasselbe jammer- volle Schauspiel. Auf dem schwedischen Königsthron saß ein fein-

6. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 586

1859 - Lübeck : Rohden
586 Xxv. §. 6. Joseph Ii. und die völkerbeglückende Aufklärerei'. gebildeter, von französischen Idealen ganz beherrschter Monarch, Gu- stav Iii., der zwar zunächst sich die Ausgabe stellte, die durch die Adelsherrschaft gänzlich unterdrückte Königsgewalt wiederherzustellen, dann aber auch eine Menge Maßregeln ergriff, um seine Schweden mit dem neuen Völkerglück der Industrie, der Monopole, der Han- dels- und Bergbauunternehmungen und einer Menge anderer Finanz- einrichtungen zu überschütten. Bei allen Parteien und allen Ständen stieß er an, im ganzen Reich machte er sich verhaßt, auf einem Mas- kenball ward er ermordet. Am ärgsten und lächerlichsten aber machte es der dänische Leibarzt und Minister des halbwahnsinnigen Königs Christian Vh. (1766—1808), der unglückliche Struensee. Wie toll und blind stürzte sich dieser unbesonnene, von französischen Ideen völlig hingenommene Mensch auf alle und jede Einrichtung, Recht und Sitte seines Volks, welche nur irgend eine Möglichkeit der Aen- derung bot. Da war kein Gedanke an Recht und Gerechtigkeit, an Schonung und Berücksichtigung bestehender Ordnungen, an weises Jn- achtnehmen der Umstände, an besonnene Vorbereitung, Anknüpfung, Beobachtung der neu sich ansetzenden Keime neuer Schöpfungen — vielmehr mit einer wahnsinnigen Treiberei fuhr er durch Alles hindurch, durch Finanzordnung und Domänenverwaltung, Beamtenwesen und Gehaltsbestimmungen, Militäreinrichtung und Bauernstand, Ehegesetze und Strafrecht, Feiertage und Kirchenordnung und was nur irgend ihm vor die Hände kam. Preßfreiheit, Lottospiel, Findelhäuser brachte er dem Volke als wundergroße Geschenke der neuen Staatsweisheit. Am Ende starb er auf dem Schaffet und hinterließ den Staat in der tiefsten Zerrüttung. Ja was soll man sagen, daß auch selbst nach Rußland hin, in diesen massenhaften, schwerfällig abgeschlossenen, dem ganzen übrigen Europa als Bleigewicht angehängten Staat sich die französischen Ideen Bahn gebrochen hatten. Die Kaiserin Ka- tharina Ii. (1762—96) war eine begeisterte Verehrerin eines Vol- taire und der französischen Encyklopadiften. Sie hat es auch weder im eignen lasterhaften Lebenswandel, noch an ihrem grundverderbten Hofe und ihren Günstlingen, noch auch in den volksbeglückenden und aufklärerischen Regierungsmaßregeln an sich fehlen lassen, um jene neumodische Weisheit auch in Rußland in'ö Leben zu führen. Nur machte die Natur des russischen Reichs die Wirkung solcher verkehrten Wirthschaft ziemlich unbedeutend. Rußland hat einen weiten und ausge- härteten Magen, dem man unendlich viel bieten kann. Hier ließ das Gift der neuen Zeitideen die wenigsten Spuren zurück, während die übri- gen Reiche (außer England) fast vollständig von ihm durchfressen wurden.

7. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 607

1859 - Lübeck : Rohden
Xxv. §. 8. Napoleon und die Päpste. 607 Landschaften des Papstes in Italien wurden ihm von dem übermüthigen Herrscher vorenthalten, und in Frankreich verfuhr er trotz Concordar und aller Versprechungen nun vollends, als ob kein Papst und keine Kirche in der Welt wäre. Er richtete die Schulen wieder ein, die in der Revolutionszeit gänzlich verfallen und aufgelöst waren, aber er machte sie zu rein politischen, man könnte sagen, zu rein militärischen Anstalten, in denen die Kinder zwar zu wohlgeschulten Staatsbürgern, zu wohlvorbereiteten Kriegsleuten herangebildet wurden, aber fern blieben nicht bloß von aller geistlichen, sondern von jeder höher» gei- stigen Bildung und Anregung überhaupt. Von Wissenschaft, außer so weit sie zum Kriegswesen gehört, von Kunst und tieferem Studium, war eigentlich gar nicht die Rede. Das Christenthum ward als Ne- bensache verachtet, der Kirche, von der doch früher alle Schulen aus- gegangen waren, ward gar kein Einfluß mehr gestattet, die Jugend ward absichtlich angeleitet, sich um die Kirche so wenig als möglich zu bekümmern. Ein Katechismus ward eingeführt, worin gelehrt wurde, Napoleon als rechtinäßigen Kaiser verehren, das sei der rechte Got- tesdienst. Weiter. Die Kirche verlangte die Wiederherstellung der Klöster, der Orden. Napoleon wies das weit von sich. Was sollten ihm Mönche? Die konnte er ja nicht zu Soldaten machen. Die Kirche verlangte ihren alten Einfluß wieder in den Gerichten, in der Gesetzgebung. Napoleon ließ ein neues Gesetzbuch anfertigen, welches noch immer als die Summe gesetzgeberischer Weisheit gepriesen wird. Aber von Gott, von Christenthum, von Kirche weiß das na- poleonische Gesetzbuch so gut wie gar nichts, die Christenheit ist für dasselbe eigentlich gar nicht da, sondern nur ein Haufe von Staatsbür- gern, die regiert werden sollen; aus dem Boden einer völligen Unkirch- lichkeit, ja Religionslosigkeit ist es hervorgewachsen, alle heiligen Be- ziehungen liegen ihm fern, die heilige Ordnung der Ehe, welche von den Katholiken als Sacrament verehrt wird, faßt es als einen gemein- bürgerlichen Vertrag, der vor obrigkeitlichen Personen abgeschlossen wird. Der Papst hoffte bei alle dem noch immer das Beste. Er meinte, durch persönliche Vorstellungen, durch freundliche Bitten und Belehrungen ließe sich bei Napoleon etwas erreichen. Wie wenig kannte er diesen Menschen ohne Herz, ohne Gemüth, ohne Gefühl, ohne Gewissen, bei dem nie etwas Anderes als der kalte, lauernde, berech- nende Verstand in Thätigkeit war, und der hinter aller seiner Schau- spielerei, hinter allen süßen Locktönen schmeichlerischer Verheißungen doch immer nur den einen Abgott, das nackte, kahle Selbst zu ehren und zu heben gemeint war. Durch die gleißnerischen Versprechungen des Gewalthabers, durch seine eignen gutmüthigen Hoffnungen, für das Wohl der Kirche etwas wirken zu können, ließ sich Pius Vii. (1804) verleiten, selber nach Paris zu reisen, um den neu eingesetzten Kaiser feierlichst zu krönen und zu salben. Aber wie bitter sah er sich ge- täuscht. Welche schmerzliche Demüthigungen mußte er von diesem rück- sichtslosen Anmaßer hinnehmen. Die persönlichen Kränkungen hätte er wohl noch gern ertragen, aber daß er zum Wohl der Kirche nichts, auch gar nichts erreichen konnte, auch in diesem Augenblick nicht, da er

8. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 656

1859 - Lübeck : Rohden
656 Xxv. §. 12. Die Kämpfe der Gegenwart. beiden Ländern durchgesetzt; sie haben aufgehört, rein protestantische Staaten zu sein. In Deutschland hat der Papst durch Eingreifen in die gemischten Ehen und eine Anzahl anderer Ansprüche neue Zer- würfnisse herbeigeführt, erst im Osten und Westen des preußischen Staa- tes, dann an der südwestlichen Ecke Deutschlands. Oe streich wird schon seit Jahren gänzlich von Jesuiten beherrscht und feindlich gegen das Evangelium abgesperrt, das neueste Concordat mit dem Papst legt es noch tiefer in die römischen Ketten. Römische Missionen im In- und Ausland treten in bewußten Gegensatz, in beabsichtigten Kampf mit den evangelischen Missionaren, Pfarrern und Gemeinden und ge- gen die unkatholischen Obrigkeiten und Landesgesetze. Während kein anderes Land so sehr von revolutionären Bewegungen durchwühlt ist wie der Kirchenstaat, ruft Papst Pius Ix. (seit 1846) die Bi- schöfe aus allen Landen nach Rom und beschließt mit ihnen . einen neuen Glaubenssatz, nämlich „daß die Maria ohne Sünde empfangen sei, also ohne Erbsünde und rein wie auch Christus selber geboren sei, hoch erhaben über alle Menschen." Wie hat sich nun die evangelische Christenheit dem erneuten Auf- schwung der katholischen Kirche gegenübergestellt? Weder unter sich einig, noch den katholischen Jrrthümern entschieden und durchweg feindlich. Zwar der größere Theil der Resormirten fährt fort, sie scharf zu bekämpfen aber eine große Partei, z. B.in der englischen Staatskirche die Puseyiten, ist ent- weder schon in das römische Lager übergegangen, oder doch auf dem Wege dahin, und auch unter den Lutheranern in Deutschland hat es nicht an Xiebertritten gefehlt. Zwar hat sich die evangelische Kirche Deutsch- lands, namentlich Preußens seit den Tagen der Gefahr im Jahr 1848 kräftig zusammengenommen. Die jährlich wiederkehrenden Kirchentage, die Conferenzen der höchsten Kirchenbeamten, die Generalkirchen- visitationen, die Gründung oder Reinigung christlicher Gymnasien und Universitäten, die Wiederherstellung christlicher Gesangbücher und Gottesdienstformen, die Verbesserung der Gefängnisse, des Gesin- dewesens, die Aufhebung der Spielbanken, die strengere Ueberwachung der Schenken, die schärferen Ehegesetze, Erschwerung der Schei- dungen , neue Ansätze zum Ernste christlicher Zucht u. s. w., das alles zeugte von lebendigem Eifer, das Haus des Herrn gegen die andringen- den Schaaren des Abgrundes zu stützen und zu vertheidigen. Aber mitten im Lager ist keine Einigkeit. Der fast eingeschlafene Kampf zwischen Lutheranern und Resormirten ist auf's Neue erwacht, Lehre und Bekenntniß wird auf's Neue den anders lehrenden Brüdern als undurchdringliche Scheidewand entgegengehalten, die freie Bewegung der persönlichen Frömmigkeit wird von den streng kirchlich Gesinnnten beanstandet und gehemnrt, der Amtsbegriss mit neuer Schärfe betont, die Wiederherstellung der alten Kirchenformen auf's Lebhafteste betrie- den. Das alles hat sein Recht, ist nach der geschichtlichen Entwick- lung der evangelischen Kircbe in den letzten Jahrhunderten nothwendig und unvermeidlich. Aber cs führt große Gefahren mit sich. Es blen- det das Qiuge gegen die große Einigkeit aller Brüder in der Haupt- sache und schärft es für die einzelnen Unterschiede, als ob sie geeignet

9. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 663

1859 - Lübeck : Rohden
Xxv. §. 13. Nordamerikanische Zustände. 66z weise von aller kirchlichen Gemeinschaft lossagen sollten (schlimmer ist es mit den eingewanderten Deutschen, die sich meist freuen, dem ver- meintlichen kirchlichen Zwang ihrer Heimath entronnen zu sein); aber dennoch ist die Zahl Derjenigen überaus groß, die entweder gar nicht getauft oder nicht confirmirt sind und nie in ihrem Leben das heilige Abendmahl genießen. Die Zahl aller Communicanten in sämmtlichen Kir- chen und Gemeinden Nordamerika's beläuft sich, heißt es, höchstens auf fünf Millionen; das wäre kaum der fünfte Theilder Gesammtbevölkerung. Und auch von diesen Communicanten muß man sagen, daß viel Lausende unter ihnen kein Haar besser sind, als die schlimmsten Weltmenschen. Allein dies ist bei Weitem nicht der wundeste Punkt im kirchlichen Le- den der Amerikaner, denn die Zustände in den protestantischen Ländern Europa's sind ja zum Theil noch viel schlimmer. Auch mit dem dort eindringenden Katholicismus steht es nicht so sehr schlimm, und der Kampf gegen ihn wird in Amerika meist siegreicher geführt als in Europa, weil ihm dort die altgeschichtlichen Grundlagen fehlen und keinerlei Staatsmächte da sind, die ihm Vorschub leisten. Eben so dür- fen wir über die immer noch fortdauernde Duldung der Greuelwirth- schaft des Sklavenwesens in den südlichen Staaten nicht allzu hart ur- theilen, denn es ist eben ein von Alters her vererbtes Uebel, und es ist leichter zu sagen, daß es entfernt werden muß, als Mittel anzuge- den, wie es zu entfernen ist, ohne Staat und Kirche, ohne Herren und Sklaven, Weiße und Schwarze in die allerbedenklichste Krisis zu stürzen. Auch manches Andere, was uns sehr grell und schneidend in den kirchlichen Zuständen der Amerikaner entgegentritt, wie z. B. der lasterhafte Unsinn des Mormonismus, dürfen wir doch nicht als Kenn- zeichen des christlichen Lebens in Amerika überhaupt ansehen, sondern nur als ein böses Geschwür, das sich dort angesetzt hat und früher oder später jedenfalls aufgestochen werden wird. An den weiter verbreiteten Teufelsspuk des Geisterklopfens und Tischrückens und sonstiger Zauber- wirthschaft dürfen wir gar nicht mal allzu stark erinnern, denn leider haben wir Europäer, ja wir besonnenen Deutschen, auch diese Tollhei- ten mit höchster Begeisterung von dorther aufgenoimnen und nachgeäfft. Was aber schlimmer als das alles und von viel weiter greifenden Folgen ist, das ist die protestantischezerrissenheit, diespaltung in eine fast unglaubliche Zahl von kleineren oder größeren Kirchen, Secten, Parteien und Denominationen, die sich von Jahr zu Jahr, man möchte sagen, von Tage zu Tage vervielfältigen, und in's Unendliche sich zu steigern drohen. Dadurch werden nicht bloß die schon bestehenden Ge- meinden, sondern die einzelnen Familien in kläglicher Weise beunruhigt und zerriffen, und das ganze Land mit einer höchst verderblichen, wahr- haft heillosen kirchlichen Fehde, mit einem beständigen Kriege Aller gegen Alle erfüllt. Und wären nur noch die Mittel da, um solche Fehden in gründlicher und erschöpfender Weise zu Ende zu bringen! Aber bei der Zerrissenheit und Zerstückelung der Kirchen und bei der allgemeinen Richtung auf das Aeußere, ist es kaum möglich, für allsei- tige gründliche Durchbildung der Theologen, für Heranbildung tüchti- ger und wahrhaft zum Himmelreich gelehrter Geistlicher zu sorgen.

10. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 264

1859 - Lübeck : Rohden
264 xvn. §. 1. Erstes Zusammentreffen der Germanen mit den Römern. Richtung auf äußerliche Formen und Werke von den erleuchteten Got- tesmännern gemißbilligt wurde, so galt doch solche äußere Uebung (As- kese) vielen wahrhaft frommen Seelen als ein wirksames Mittel zur Abtödtung des Fleisches und zur Trennung von der Gemeinschaft der unreinen Welt. Auch der ganze Stufengang der Priesterschaft vom untersten Thürsteher und Vorleser bis zum obersten Bischof, Me- tropolitan und Patriarch hinauf ward schon damals festgestellt; ja schon schimmerte die Absicht des römischen Bischofs klar hervor, stch den Vorrang selbst vor den hochangesehenen Patriarchen von Konstantino- pel und Alexandrien zu gewinnen, auf daß die gesammte Christenheit nicht bloß unter dem einen unsichtbaren Haupt Jesus Christus, sondern auch unter dem sichtbaren Haupt, dem Bischof von Rom oder Papst als eine wohlgegliederte Einheit verbunden sei. Schon längst war die Geistlichkeit als ein höherer Stand von den Ungeistlichen oder Laien streng geschieden, hatte besondere Gerechtsame und besondere Gerichts- barkeit, hatte große Reichthümer durch die regelmäßigen Zehntenab- gaben der Laien, durch Geschenke und Vermächtnisse zusammengebracht und gebot über zahlreiche Mittel und Kräfte, um die Kirche inmitten der immer schwankender werdenden Zustände des römischen Weltreichs nicht bloß als eine ehrfurchtgebietende, sondern auch als eine einfluß- reiche Macht erscheinen zu lassen. Dies alles aber, so viel Verkehrtes und Sündliches darunter war, so groß die Abweichung von der ursprüng- lichen Reinheit und Einfachheit der apostolischen Gemeinden bereits ge- worden war, so nahe die Gefahr immer weiter greifender Verwelt- lichung und Veräußerlichung der Kirche lag, muffte doch wiederum, wie alle Verkehrtheit der Menschen, in der Hand Gottes ein Mittel werden, seine große Reichsabstchten desto vollkommener zu erreichen. Mitten unter den schon beginnenden Stürmen der Völkerwanderung und der Zertheilung des Römerreichs, zu deren Betrachtung wir jetzt übergehen, konnte nur eine äußerlich geeinigte, mächtige, reiche, wohlge- gliederte und wohlgeleitete Kirche den größten und weithingreifenden gesegneten Einfluß ausüben, mit welchem sie jetzt den rohen Völkern der heidnischen Germanen und Sarmaten gegenüber und unter sie hineintrat. Xvii. Einbruch der Germanen in das Weltreich und in die Kirche bis zur Zertrümmerung des westlichen Römerreichs. Motto: Die dürren Reiser werden zerbrochen und frische Zweige eingepflanzt. »Unter das römische Eisen wird der bildsame Thon gemengt.« §. 1. Erstes Zusammentreffen der Germanen mit den Römern. Unsere Geschichte wendet sich jetzt von dem bisherigen Schau- platz der Kampfe zwischen Weltreich und Kirche, und geht mit freudi-
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